Der Heinrich Schütz Chor wurde nach dem 2. Weltkrieg, im Januar 1946, von Manfred Menzel gegründet. Hamburg lag zu der Zeit noch in Schutt und Asche. Auch viele Kirchen waren stark beschädigt
oder ganz zerstört und es gab in den Gemeinden noch keine eigenen Chöre. Die Aufgabe des Heinrich Schütz Chores wurde es, in den verschiedenen Gemeinden im Westen Hamburgs den Gottesdienst zu
verschönern und Abendmusiken zu geben. Da es nach dem Krieg kein Brennmaterial gab, probte der Chor in ungeheizten Räumen. Zu den Abendmusiken dienten Briketts als Eintrittskarten, damit
wenigstens zum Konzert die Räumlichkeiten etwas gewärmt werden konnten.
Manfred Menzel war Organist an der wiederaufgebauten Christianskirche. Er leitete den Chor von 1946 bis zu seinem tragischen Tod während einer Konzertreise nach Ost-Berlin im Jahre 1965. Jürgen
Bachmann, der Organist an der Kreuzkirche, übernahm den Chor und leitete ihn sieben Jahre bis zu seiner Pensionierung. Während dieser Zeit wurde die Kreuzkirche Chorheimat.
Einen neuen Chorleiter fand der Heinrich Schütz Chor in Werner Kauffmann, Organist an der ebenfalls wieder aufgebauten Hauptkirche St. Trinitatis. Fortan wurde im dortigen Gemeindehaus geprobt. Schon
lange hatten die einzelnen Gemeinden wieder eigene Chöre, so dass der Heinrich Schütz Chor für die Gestaltung von Gottesdiensten nicht mehr benötigt wurde. Nun entwickelte sich der Chor zu einem
reinen Konzertchor. In den 22 Jahren unter der Leitung von Werner Kauffmann wurden viele Werke von Bach, Brahms, Bruckner, Haydn, Mozart und anderen großen Meistern aufgeführt.
Nach der Pensionierung von Werner Kauffmann wurde 1994 der Organist der Kreuzkirche, Christoph Joram, zum neuen Chorleiter. Der Chor war bis 2013 an der Kreuzkirche beheimatet; Christoph Joram führte
hier regelmäßig große chorsinfonische Werke auf, darunter die Schöpfung von Haydn, das Requiem von Mozart, den Lobgesang von Mendelssohn Bartholdy, die Messe Es-Dur von Schubert und die Messa di
Gloria von Puccini. Im November 2009 wurde Christoph Joram im Anschluss an eine Aufführung des Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy für sein Wirken und seine großen Verdienste um die Kirchenmusik
der Titel eines Kirchenmusikdirektors (KMD) verliehen.
2013 musste der Chor die Kreuzkirche aus Platzmangel verlassen. Seit Frühjahr 2014 ist der Heinrich Schütz Chor ein eingetragener Verein. Zuerst wurde Georg Mikus neuer Chorleiter. Im Herbst 2015
übernahm Hanno Schiefner die Chorleitung, die er bis zum Frühjahr 2018 inne hatte Seitdem wird der Chor duch Jonas Kannenberg musikalisch geleitet.